Mimikry = in der Biologie Nachahmung von äußerlichen Signalen oder Merkmalen, um Fressfeinde abzuschrecken oder Beuteorganismen anzulocken.
Mị|mi|kry auch: Mị|mik|ry f. Gen. - nur Sg.1. schützende Ähnlichkeit wehrloser Tiere mit wehrhaften Tieren oder mit Gegenständen ihrer Umgebung2. übertr.: Anpassung an die Umgebung
Mi|mi|kry auch: Mi|mik|ry 〈f.; -; unz.〉 1. schützende Nachahmung (in Farbe od. Gestalt) von Gegenständen der Umwelt od. von wehrhaften Tieren durch wehrlose 2. 〈fig.〉 Anpassung, Schutzfärbung [<engl. mimicry, eigtl. „Nachahmung“]
Mị|mi|kry auch: Mị|mik|ry 〈f.; Gen. -; unz.〉 1. schützende Nachahmung (in Farbe od. Gestalt) von Gegenständen der Umwelt od. von wehrhaften Tieren durch wehrlose 2. 〈fig.: 〉 Anpassung, Schutzfärbung [<engl. mimicry, eigtl. »Nachahmung«]
Mimikry, Nachahmung von Körperbau- und Verhaltensmerkmalen einer Spezies durch eine andere zu deren Vorteil oder manchmal auch zum Nutzen beider Arten. Manche Arten wehrloser Fliegen, etwa die Wollschweber, schützen sich beispielsweise vor räuberischen Vögeln, indem sie die gelbschwarze Körperzeichnung stechender Insekten nachahmen. Die Art, deren Eigenschaften nachgeahmt werden, ist meist in großer Individuenzahl vertreten, so dass ihre Wehrhaftigkeit vielen natürlichen Feinden des betreffenden Gebiets bekannt ist. Anstatt sich also vor Fressfeinden zu tarnen, zeigen Lebewesen, die diese Form von Mimikry einsetzen, die gleichen offenkundigen Warnzeichen oder ein ähnliches Verhalten wie gefährliche Arten. Mimikry kommt bei einer sehr großen Zahl verschiedener Tiere und Pflanzen vor.
Mimikry wurde 1862 von dem britischen Naturforscher Henry Walter Bates entdeckt. Er fand im brasilianischen Urwald zwei Familien ähnlich gezeichneter, aber nicht verwandter Schmetterlinge. Nachdem er festgestellt hatte, dass eine der beiden Familien für Vögel giftig war, lieferte er eine einleuchtende Erklärung: Die fressbaren Schmetterlinge waren geschützt, weil sie in der Evolution ähnliche Warnzeichen entwickelt hatten. An diesem Mechanismus, Bates’sche Mimikry genannt, zeigt sich das Prinzip der natürlichen Selektion, das Charles Darwin formulierte. Danach erzeugen die Vögel einen Selektionsdruck, indem sie genießbare Schmetterlinge ausmerzen, die den giftigen Arten weniger ähneln.
Eine andere Art der Mimikry, Müller’sche Mimikry genannt, findet man vor allem bei Insektenarten, die alle gleichermaßen giftig sind und als Schutz ähnliche Zeichnungen entwickelt haben: So braucht nicht jede Insektenart eigene Warnzeichen zu entwickeln und viele Artgenossen zu opfern, bis die Vögel lernen, sie zu meiden: Mehrere Arten besitzen das gleiche abschreckende Muster, so dass Vögel, die mit diesem Muster einmal negative Erfahrungen gemacht haben, die ganze Gruppe meiden. Müller’sche Mimikry gibt es z. B. bei manchen Tagfaltern. Im Gegensatz zur Bates’schen Mimikry werden die Nahrungsfeinde in diesem Fall nicht getäuscht.
Eine dritte Form der Mimikry, die Peckham’sche Mimikry, gibt es beispielsweise bei Orchideen, die Insekten anlocken, indem ihre Blüten die Gestalt von Insektenweibchen nachahmen. Hier soll sich der Empfänger des Signals nicht abwenden, sondern sich dem Sender des Signals zuwenden. Peckham’sche Mimikry zeigt sich auch bei Armflossern wie dem Seeteufel, der Beutefische mit einem wurmähnlichen Hautauswuchs anlockt.