Ein Quartal nach dem Corona-Ausbruch stehen wir hierzulande vor vielen Fragen: Welcher Anstrengung bedarf es, um die Dinge wieder wie vor Corona zu erleben? Und was könnte sich für immer ändern?

Denken wir an die Abhängigkeit von der Digitalisierung. Homeoffice und Homeschooling haben uns gezeigt, wie schnell die Infrastruktur an ihre Grenzen stoßen kann. Dabei werden wir über einen langen Zeitraum von der Technik abhängig sein. Vom Zoom nutzenden Kunden bis zur WhatsApp-Nachbarschaftsgruppe: Digitale Plattformen waren die einzigen Möglichkeiten für viele von uns, um zu arbeiten oder sich über Training-Apps fit zu halten. Auch für die Ausbildung waren sie existenziell und die Unterhaltung kam so ebenfalls nicht zu kurz. Auf einmal gehen wir deutlich entspannter damit um, wenn wir selbst oder unsere Kinder viele Stunden vor dem Bildschirm verbringen. Das ist eine große Kulturdrift im Vergleich zu der Zeit wenige Wochen vor Covid-19. Es fühlt sich jedoch merkwürdig an, dass das einfach so über Nacht passiert sein soll.

Die Corona-Krise hat all unsere Pläne für 2020 auf den Kopf gestellt und den Eindruck hinterlassen, dass uns Zeit fehlt, obwohl wir im Lockdown gefühlt zu viel davon hatten.

Wir alle haben schmerzhaft erfahren, dass die Kontrolle, die wir vermeintlich hatten, viel fragiler ist, als wir es uns vorstellen konnten. Die Zukunft in eine andauernde Warteschleife zu packen ist eine große Belastung für die psychische Gesundheit. Studien belegen, dass es einen starken Zusammenhang zwischen einer unklaren Zukunft und Angstzuständen gibt. Die Unverträglichkeit von Unsicherheit korreliert stark mit Depressionen.

Hier gilt es, möglichst gegenzusteuern, dabei kann Planen als Coping-Strategie unterstützen. Werden Sie proaktiv und planen Sie Ihren Tag, Ihre Woche oder Monat; das hilft, an die Zukunft zu glauben. Sie müssen nicht alles gleich in den Kalender eintragen. Sie können auch eine Liste der alltäglichen Dinge erstellen, die Sie erledigen möchten, wenn Sie sich wieder gestärkt fühlen, bis hin zu einer Bucket-List der unangenehmen Tätigkeiten. Sie werden sehen: Allein die Liste zu erstellen ist schon beruhigend.

Welche Pläne verfolgen Sie: eine Geburtstagsparty, eine Hochzeit oder eine Weltreise? Und jetzt spüren Sie den Druck? Das muss doch nicht sein. Sollten Pläne dieses Jahr nicht umgesetzt werden können, dann denken Sie an „Change the Date“. Planen Sie vorausschauend in die Zukunft, für das nächste Jahr. Abzuwarten und wieder im Ungewissen zu bleiben ist nur verstörend und macht kraftlos. Dies führt zu Ängsten und Depressionen. Freuen Sie sich an der kurzfristigen Planung. Die Glücksforschung sagt: „Planen Sie weiter Ihre Partys, Ausflüge und Events, bringen Sie Farbe in Ihr Leben. Aber erinnern Sie sich daran, dass Dinge sich jederzeit ändern können.“

Man kann meist viel mehr tun, als man sich gemeinhin zutraut.

– Aenne Burda –

Stay strong and confident.

 

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